Im Hörraum stand immer noch der Luxman anschlussfertig bereit, also schnell die Kabel an die U_Do 12 angeschlossen. Rock aus alten Tagen rauf oder runter war für den Hörtest sicher nicht zeitgemäß, also gab ich “Charts” bei Youtube ein und fand Ed Sheeran – Shape of You, das ich auch schon häufiger im Radio gehört habe. Über die Wiedergabe kann ich nicht schimpfen, der Bass trocken, tief und kraftvoll. Die Mitten waren differenziert und der Hochton detailliert, nie vorlaut, kratzig oder gar lästig. Bei Katy Perry – Chained To The Rhythm zeigten die U_Dos genau das, was man guten Boxen nachsagt: Sie entlarvten die Aufnahme als grottenschlecht in allen Tonlagen. Untenrum nur verwaschen, Dynamik im Bereich von weniger als 5 dB, die Mitten verschluckten sich ständig, ich war keineswegs an den Rhytmus gekettet. Gut nur, dass Clean Bandit mit Rockabye die Welt der Aufnahmetechnik wieder halbwegs gerade rückte. Hier fühlte sich auch der Lautsprecher wohl, denn er musste nicht mehr so tun, als sei er defekt. Eindrucksvoll zum Tragen kamen die Vorteile der Transmissionline bei den tiefen Tönen zu Beginn von The Weeknd – Starboy, die man den kleinen 16ern nicht wirklich zutraut. Um musikalisch auf neuem Stand zu bleiben, gab ich mir noch ein wenig Electro Swing. Er hat mir gefallen, auch wenn vermutlich alle Instrumente aus einem Computer generiert wurden und ich die meisten Titel in anderer Interpretation kenne.
Aber keine Angst, zum einen werde ich meinen Musikgeschmack nach diesem kleinen Ausflug in die Gegenwart nicht abrubt ändern. Zum anderen sind die U_Do 12 auch durchaus in der Lage, Rock, Jazz oder Klassik ansprechend wiederzugeben.