Die Testmusik von unserer Festplatte und Youtube aus dem Internet beförderten wir via Tascam US-122 L Soundkarte an die Module, als sie sich wieder im Laden eingefunden hatten. Wir starteten mit dem vertrauten “Nothing else matters”, auf vier Celli von Apocalyptica eingespielt. Sofort kam Joshi, unser Ladenhüter, zu uns auf das Sofa. “Mein Lieblingslied!” Seine Ohren spitze er mehr als gewöhnlich, auch er hörte wohl das kleine Mehr an Information vom Saitenzupfen und -streichen. Etwas heftiger zur Sache gingen Rodrigo y Gabriella, die uns ihre Version von “Take Five” vorspielten. Unglaublich, wie viele Töne zwei Gitarren mit je zwei Händen bedient in die Tiefe des Raumes zaubern können. Nein, es waren nicht mehr, als wir kannten, sie waren lediglich noch etwas dynamischer, dabei auch minimal feinzeichnender.
Bass war noch nicht dabei, der kam dann mit Yellos “Till Tomorrow” mit ordentlichem Rütteln am Sofa ins Spiel. Haben wir das tatsächlich so laut gehört? Ja, haben wir, aber es war nie angestrengt, lästig oder gar unkontrolliert. Beeindruckend die Tiefe und die Kontur bei London Grammars “Non Believer”, was ich beim Schreiben sogar noch an der Tastatur deutlich spürte. Klar und ausdrucksstark die Stimme von Hannah Reid. Blieb nur noch meine eigene “Queen of Blues” Beth Hart, die mir diesmal in der Royal Albert Hall ihr “Caught out in the rain” vorlebte. Keine andere kann so ehrlich und leidenschaftlich den Blues erleiden, flüstern, schreien, verzweifelt sein. Ganz großes Kino auch ohne Bilder.