Fehlt nur noch die Hörprobe, zu der sich die Chorus 51 mit dem guten, alten Marantz 4300 zusammenschloss. Auf meiner Festplatte sprang mir Ramsteins “Mein Herz brennt” ins Auge, sicher nichts, was für die kleine Eton-Box geschrieben wurde. Naja, mach an, hab ich lang nicht mehr gehört. Vielleicht noch etwas zu leise. Gerade will ich den Regler weiter aufdrehen, da legt die Musik plötzlich los und füllt mit einem Schlag (eigentlich waren es viele) den Raum. Das hätte ich nicht erwartet, die Kleine macht einfach von jetzt auf gleich auf groß.
Stilwechsel: Randy Crawford: Same old Story. Bassdrum mit Druck, dank leichter Mittensenke um 1,5 kHz tolle Räumlichkeit und Dynamik, für die solche Mickerboxen kaum bekannt sind. Saxophone mit allen Nebengeräuschen, die halt beim Spielen entstehen, ihre ausdrucksvolle Stimme verständlich vom ersten bis zum letzten Buchstaben. Gleich noch einmal in ruhig: Rebecca Pidgeon: Spanish Harlem. Kein Gedränge auf der Bühne, sondern viel Luft um Instrumente und Sängerin. Bei der “Ritsch-Ratsch-Polka” von Strauß (Sohn) ist die Kesselpauke etwas zu klein geraten, eher verzeihlich für einen Fünfzoller, der auch größere Brüder hat. Es stimmte jedoch die Feinauflösung bis ins kleinste Detail, wofür sicher kein zu schriller Hochton verantwortlich zeichnete. Harmonisch vom Bass bis in die Triangel präsentierte sich ein Orchester, in dem niemand den Nebenmann übertreffen wollte, das Zuhören war ein Genuss. Darf man solch einen Lautsprecher wirklich zum Rear im Heimkino degradieren? Nun, wenn man nichts Schlechteres hinter sich stellen kann, sind auch Perlen im Nacken keine Majestäts-Beleidigung.
Udo Wohlgemuth